Mundhandwerk Zahnarzt Bamberg

Bio-Zahnpasta: Lohnt sich der Umstieg?

Das Prädikat „Bio“ ist ein Merkmal, auf das viele Menschen vor allem bei der Auswahl ihrer Lebensmittel großen Wert legen. Und auch beim Kauf von Zahnpasta greift der ein oder andere ganz gezielt zu Bio-Produkten. Verständlich, schließlich ist Zahncreme ein Produkt, das tagtäglich benutzt wird, im Mundraum ohne Umwege in Kontakt mit den Schleimhäuten kommt und immer wieder in kleinen Mengen verschluckt wird. Doch ist Bio-Zahnpasta wirklich so gut wie ihr Ruf? Wir beleuchten die zentralen Unterschiede zwischen Bio-Zahncreme und „normaler“ Zahnpasta und geben praktische Tipps zum Finden einer wirklich guten Zahncreme in Bio-Qualität.

Inhaltsverzeichnis

Bio-Zahnpasta vs. „normale“ Zahnpasta – wo liegt der Unterschied?

In jeder Zahnpasta – egal ob „Bio“ oder nicht – sind jede Menge Stoffe enthalten, deren Bezeichnung dem Laien auf Anhieb meist nichts sagt. Folglich wird oftmals selbst dann, wenn man sich die Liste der Inhaltsstoffe durchliest, nicht eindeutig klar, was die Bio-Zahncreme nun von der konventionellen Zahnpasta unterscheidet.

Setzt man sich jedoch genauer mit der Thematik auseinander, fallen klare Unterschiede auf. Das typische Bio-Produkt kommt so zum Beispiel ohne Microplastik, das in „normalen“ Zahncremes teils in Form flüssiger Partikel vorkommt, aus und verzichtet auch auf halogenorganische Verbindungen wie Triclosan. Dieser antibakterielle Wirkstoff könnte nach aktuellem Wissensstand eine Antibiotikaresistenz begünstigen, wird in Zahnprodukten ohne Bio-Siegel aber dennoch sehr oft genutzt. Neben Microplastik und Triclosan sucht man in der Inhaltsstoffauflistung der Bio-Zahncreme in der Regel auch vergeblich nach Parabenen und PEG-Derivaten sowie Natriumlaurylsulfat, einem recht verbreiteten Emulgator, der die Schleimhäute reizen kann und in Zahnpasta daher eigentlich nichts verloren hat.

So manche Bio-Zahnpasta, die frei von gängigen Schadstoffen ist, setzt dafür umso mehr auf pflanzliche Zusätze und integriert diese in ihre Formulierung. Extrakte aus (Heil-)Pflanzen und Kräutern, Öle und Mineralien werden möglichst niedrigverarbeitet beigesetzt, wobei Kamille, Aloe Vera, Ringelblume, Eukalyptus, Minze, Kieselsäure und Calciumcarbonat zu den beliebtesten Inhaltsstoffen dieser Art gehören. 

Bio-Zahnpasta ohne Fluorid – sinnvoll oder kritisch?

Ein Klassiker unter den Inhaltsstoffen in Zahnpflegeprodukten ist Fluorid. Dabei handelt es sich um Salz der Fluorwasserstoffsäure, also an und für sich um einen natürlichen Stoff. Einige Bio-Zahncremes werben damit, kein Fluorid zu enthalten, wobei sich auf die nachteiligen gesundheitlichen Effekte, die Fluorid in hoher Dosierung haben kann, berufen wird. Der Großteil der Zahnärzte empfiehlt jedoch Zahnpasta mit Fluorid. Der Hintergrund: Das Mineral erhöht die Widerstandsfähigkeit des Zahnschmelzes gegen Säuren, schränkt den Stoffwechsel kariesverursachender Bakterien ein, beugt einer Demineralisierung der Zahnsubstanz vor und trägt zur Bildung einer Schutzschicht auf den Zahnoberflächen bei. Daraus ergibt sich ein wirksamer Schutz vor Karies. 

Bio-Zahnpasta kaufen: Worauf ist zu achten?

Entscheidet man sich dafür, seine Zähne künftig mit Bio-Zahnpasta putzen zu wollen, sollte man beim Kauf ein Auge auf diese Aspekte haben:

Naturkosmetik-Siegel

Da Bio-Produkte üblicherweise ihren Preis haben, sollte man sicherstellen, dass man für sein Geld auch wirklich Bio-Qualität bekommt. Denn: Manche Hersteller gestalten die Verpackung gezielt so, dass sie den Anschein von „Bio“ erweckt, ohne dass sich das Produkt inhaltlich tatsächlich von einem „normalen“ Vergleichsprodukt unterscheidet. Einen guten Anhaltspunkt liefern hier etablierte Naturkosmetik-Siegel, zum Beispiel:

  • NATRUE
  • BDIH
  • ECOCERT
  • NCS

Einige dieser und ähnlicher Siegel bestätigen dabei nicht „nur“ einen hohen Anteil natürlicher Inhaltsstoffe beziehungsweise den Verzicht auf gängige Schadstoffe, sondern besitzen auch eine Aussagekraft in Bezug auf nachhaltige Produktion, Tierversuchsfreiheit und Umweltfreundlichkeit.

Haltbarkeit

Bio-Zahncremes arbeiten teilweise mit Alternativen zu herkömmlichen Konservierungsmitteln, was mit einer geringeren Haltbarkeit einhergeht. Dessen sollte man sich bewusst sein und unter Umständen eher zu einer kleineren Packungsgröße greifen.

Individuell passende Zusätze

Wer die perfekte Wahl treffen möchte, geht einen Schritt weiter und stimmt die Bio-Zahnpasta gezielt auf die eigenen Bedürfnisse ab. Hat man zum Beispiel mit Zahnfleischreizungen zu kämpfen, können beigesetzte beruhigende Extrakte, wie etwa Kamille, durchaus eine sinnvolle Ergänzung sein.

Fazit: Bio-Zahnpasta ist kein Muss

Sowohl unter den Bio-Zahnpasten als auch unter den „normalen“ Zahncremes gibt es gute und schlechte Produkte. Legt man großen Wert auf einen höheren Anteil natürlicher Inhaltsstoffe oder priorisiert Nachhaltigkeit und Umweltschutz, können Bio-Produkte mit anerkanntem Siegel die optimale Wahl sein. Ein Muss sind sie aber nicht.

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ihrzahnarzt

Autor:

Dr. Maximilian Dörfler

Dr. Dörfler ist im Bamberger Sandgebiet aufgewachsen, hat sein Zahnmedizinstudium in Regensburg absolviert und anschließend an verschiedenen Orten, darunter auch im Universitätsklinikum Regensburg, gearbeitet. Nach einer prägenden Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Oralchirurgie erfüllt er nun seinen Traum mit der Eröffnung der Praxis "Mundhandwerk", in der er modernste Zahnmedizin in angenehmer Atmosphäre anbietet, insbesondere im Bereich Implantologie und Knochenaufbau.

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