Startseite » Ratgeber » Die Bedeutung von Speichel für die Zahngesundheit
Eine der Hauptaufgaben des Speichels ist natürlich die gleichmäßige, kontinuierliche Befeuchtung von Mundraum und aufgenommener Nahrung und das damit verbundene Ermöglichen eines geschmeidigen Schluckens. Doch die Körperflüssigkeit, die von den kleinen und großen Mundspeicheldrüsen produziert wird, kann noch weitaus mehr. So sind im Speichelsekret Stoffe zu finden, die Säuren neutralisieren und eine Remineralisierung des Zahnschmelzes fördern.
Gleichzeitig trägt ein gesunder Speichelfluss durch das regelmäßige Abschlucken zur Reduktion schädlicher Bakterien im Mundraum bei. Darüber hinaus ist der Speichel an der Verdauung beteiligt, denn dank seiner Enzyme beginnt die Verdauung der Nahrung bereits während des Kauens im Mund. Sie sehen: Das umgangssprachlich als Spucke bezeichnete Sekret, von dem wir täglich im Normalfall zwischen einem halben und einem Liter produzieren, ist ein echtes Multitalent mit vielfältigen Aufgabengebieten.
An den Speichelfluss und dessen Bedeutung denken die meisten Menschen erst dann, wenn dieser gestört ist. Im Wesentlichen unterscheiden wir diese zwei Speichelsekretionsstörungen:
Von einer Hypersalivation oder auch Hypersialie wird gesprochen, wenn eine vermehrte Speichelherstellung stattfindet. Typische Ursachen für die gesteigerte Produktion von Speichel sind Vergiftungen oder starke Schmerzen, aber auch Nervosität und Aufregung können zu einer vorrübergehenden Hypersalivation führen.
Während die Hypersalivation eher in akuten Ausnahmefällen auftritt, ist ihr Gegenteil deutlich verbreiteter. Die Hyposalivation bezeichnet die verminderte Speichelproduktion, die in einer sogenannten Xerostomie, also einer Mundtrockenheit, resultiert. Diese Störung, die etwa 4 % der Bevölkerung betrifft, geht mit zahlreichen Problemen einher.
Zum einen klagen Betroffene über ein unangenehmes Mundgefühl, aneinanderklebende, aufreißende Lippen, Schwierigkeiten beim Sprechen und Schmerzen bei der Nahrungsaufnahme. Zum anderen erhöht die Hyposalivation das Risiko der Entstehung von Zahn- und Zahnfleischerkrankungen, die auf Bakterien, Viren und Keime zurückzuführen sind, erheblich. Denn: Fließt zu wenig Speichel, können sich diese Übeltäter deutlich leichter im Mundraum verbreiten und ungestört ihr Unwesen treiben. Dadurch wird außerdem die natürliche Balance des Schleimhautmilieus durcheinandergebracht. Im schlimmsten Fall gelangen schädliche Keime in kleine Schleimhautverletzungen, finden auf diese Weise ihren Weg in die Blutbahn und können beispielsweise eine Endokarditis verursachen. So wird die zunächst harmlos klingende Mundtrockenheit zur ernstzunehmenden Gefahr.
Die Ursachen der Hyposalivation sind breitgefächert:
Um der Problematik entgegenzuwirken, ist es entsprechend unerlässlich, sich zunächst mit ihrem Ursprung zu befassen und herauszufinden, was die Mundtrockenheit im einzelnen Fall bedingt.
Wer den gesunden Speichelfluss fördern und Mundtrockenheit vorbeugen möchte, sollte diese Tipps beherzigen:
Speichel ist weit mehr als nur eine bedeutungslose Körperflüssigkeit. Das Sekret erfüllt mehrere wichtige Zwecke, weshalb ein gesunder Speichelfluss eine der wichtigsten Grundlagen für eine langfristig gute Mund- und Zahngesundheit ist. Sollten Sie unter Mundtrockenheit leiden, raten wir Ihnen dazu, mit Ihrem Haus- und Zahnarzt darüber zu sprechen. Die Mediziner können Ihnen dabei helfen, der Ursache auf den Grund zu gehen und Maßnahmen auszuwählen, die Ihren Speichelfluss verbessern.
Autor:
Dr. Maximilian Dörfler
Dr. Dörfler ist im Bamberger Sandgebiet aufgewachsen, hat sein Zahnmedizinstudium in Regensburg absolviert und anschließend an verschiedenen Orten, darunter auch im Universitätsklinikum Regensburg, gearbeitet. Nach einer prägenden Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Oralchirurgie erfüllt er nun seinen Traum mit der Eröffnung der Praxis "Mundhandwerk", in der er modernste Zahnmedizin in angenehmer Atmosphäre anbietet, insbesondere im Bereich Implantologie und Knochenaufbau.