Wackelzähne: Wann fallen die Milchzähne aus?
- Autor: Dr. Maximilian Dörfler
Inhaltsverzeichnis
Zahnwechsel: Ablauf vom ersten Wackelzahn bis zum vollständigen festen Gebiss
Die erste Phase des Zahnwechsels beschert dem Kind die niedlichen Zahnlücken in den Frontzähnen, die beim Lächeln zum Vorschein kommen. Denn: Die ersten Milchzähne, die sich verabschieden, sind in aller Regel die Schneidezähne oben und unten. Etwa zur selben Zeit brechen die ersten Backenzähne durch. Diese sind auch unter dem Namen Sechsjahrmolaren bekannt und kommen am Ende des Milchgebiss-Zahnbogens zum Vorschein.
Die zweite Phase des Zahnwechsels wird davon eingeläutet, dass die Eckzähne zu wackeln beginnen. Zeitgleich oder etwas später werden die vordersten kleinen Backenzähne durch feste Zähne ersetzt, gefolgt vom Durchbruch der hinteren großen Backenzähne (Zwölfjahrmolaren), die sich hinter den Sechsjahrmolaren einreihen.
Wesentlich später vervollständigt sich das Erwachsenengebiss in der dritten Phase des Zahnwechsels. Dann zeigen sich gegebenenfalls ein bis vier Weisheitszähne im hintersten Bereich des Kiefers. Diese sind jedoch nicht bei jedem Menschen angelegt und müssen je nach individueller Anatomie unter Umständen entfernt werden. Ist der Zahnwechsel abgeschlossen, wurden 20 Milchzähne durch insgesamt bis zu 32 bleibende Zähne ersetzt.
Übersicht: Welche Milchzähne fallen wann aus?
Der Beginn und genaue zeitliche Ablauf des Zahnwechsels kann von Kind zu Kind verschieden ausfallen. Während manche Kinder schon mit vier Jahren den ersten Wackelzahn entdecken, lässt dieser bei anderen bis zum Alter von acht Jahren auf sich warten. Dennoch möchten wir nachfolgend einen groben Überblick über die Zeitpunkte, zu denen die jeweiligen Zähne im Schnitt wechseln, geben:
Im Alter von etwa 15 Jahren besitzen die meisten Kinder ein – mit Ausnahme der Weisheitszähne – vollständiges bleibendes Gebiss mit komplett herausgewachsenen Zähnen.
Pflegetipps für Milchzähne und Wechselgebiss
Auch wenn die bleibenden Zähne aufgrund des dickeren Zahnschmelzes und der höheren Mineralisierung robuster sind als die Milchzähne, gibt es Faktoren, die die Zahnpflege während des Zahnwechsels erschweren. Zum einen führt die größere Größe der „Erwachsenenzähne“ im Kinderkiefer dazu, dass die neuen Beißer nahe beieinanderstehen, wodurch enge und somit schwer zu säubernde Zahnzwischenräume vorliegen. Zum anderen sollte bei der Pflege ein besonderes Augenmerk auf die Oberflächenvertiefungen der Backenzähne gelegt werden. Schließlich bieten auch diese wunderbare Verstecke für unliebsame Bakterien.
Mit diesen Tipps gelingt die optimale Pflege der Zähne während des Zahnwechsels:
- Mindestens zweimal täglich Zähneputzen, am besten nach dem Frühstück und nach dem Abendessen
- Weiche Zahnbürste für schonendes Putzen bei vom Zahnwechsel beanspruchtem Zahnfleisch wählen
- Interdentalbürsten für die Zahnzwischenräume verwenden
- Zähne zweimal jährlich vom Zahnarzt kontrollieren lassen
Fazit: Zahnärztliche Beratung unterstützt im Zahnwechsel
Der Zahnwechsel ist ein Prozess, den jedes Kind durchläuft und der von den Eltern insbesondere im Hinblick auf die Zahnpflege fürsorglich begleitet werden sollte. Kommen Fragen zur idealen Pflege von Milch- und Wackelzähnen sowie zur Reinigung der festen Zähne bei Kindern auf, sollten Eltern nicht zögern, den Zahnarzt darauf anzusprechen. Dieser kann fachkundig beraten und unterstützen, damit die Zahngesundheit im Zahnwechsel nicht leidet.
Autor:
Dr. Maximilian Dörfler
Dr. Dörfler ist im Bamberger Sandgebiet aufgewachsen, hat sein Zahnmedizinstudium in Regensburg absolviert und anschließend an verschiedenen Orten, darunter auch im Universitätsklinikum Regensburg, gearbeitet. Nach einer prägenden Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Oralchirurgie erfüllt er nun seinen Traum mit der Eröffnung der Praxis "Mundhandwerk", in der er modernste Zahnmedizin in angenehmer Atmosphäre anbietet, insbesondere im Bereich Implantologie und Knochenaufbau.