Mundhandwerk Zahnarzt Bamberg

Weisheitszähne: Risiken und OP-Ablauf

Die Weisheitszähne sind die jeweils letzten Backenzähne, die beidseitig aus dem Ober- und Unterkiefer wachsen. Während bei vielen Menschen vier Weisheitszähne angelegt sind, bekommen andere lediglich zwei oder gar keine Weisheitszähne. Die besonderen Zähne, die normalerweise erst nach dem 16. Lebensjahr durchbrechen, verursachen häufig Probleme und müssen dann operativ entfernt werden. Dieser Beitrag informiert über die Weisheitszahn-OP und geht dabei mitunter auf deren Ablauf und die damit einhergehenden Risiken ein.

Inhaltsverzeichnis

Wann müssen die Weisheitszähne entfernt werden?

Ob die Weisheitszähne entfernt werden müssen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Bietet der Kiefer ausreichend Platz und die Weisheitszähne wachsen gesund, gerade und vollständig heraus, gibt es meist keinen Grund, sie zu ziehen. In vielen Fällen gestaltet sich die Sachlage aber anders. Die Weisheitszähne brechen nicht selten nur teilweise durch, wachsen schief oder üben Druck auf Nachbarzähne aus, sodass die Gefahr besteht, dass die gesamte Zahnreihe verschoben und Zahnwurzeln beschädigt werden. Dann ist eine Entfernung der Weisheitszähne eine naheliegende Lösung.

Des Weiteren kann das Ziehen eines Weisheitszahn notwendig sein, wenn der zuvor unauffällige Zahn plötzlich Probleme bereitet. Ursächlich ist oft eine Zahnfleischentzündung im Bereich der Weisheitszähne, wie sie mitunter durch mangelnde Zahnhygiene entstehen kann. Schon alleine aufgrund ihrer Lage im Mundraum gestaltet sich die Pflege der Weisheitszähne etwas schwieriger, was erklärt, warum sich hier häufig Karies bilden und bakterielle Infektionen entwickeln.

Ablauf der Weisheitszahn-OP

Der genaue Ablauf einer Weisheitszahn-OP richtet sich natürlich nach den Gegebenheiten im Einzelfall. Im Groben läuft die Operation wie folgt ab:

  1. Zuerst kümmert sich der Zahnarzt um die Betäubung. Üblich ist es bei Operationen, bei denen keine Komplikationen erwartet werden, lediglich mit einer lokalen Betäubung zu arbeiten. Bei ängstlichen Patienten oder unter speziellen Umständen kann eine Vollnarkose in Betracht gezogen werden.
  2. Nun eröffnet der Zahnarzt das Zahnfleisch im Operationsbereich mit einem Schnitt, löst es vom darunterliegenden Knochen und klappt es zur Seite.
  3. Je nachdem, wie weit der Weisheitszahn bereits herausgewachsen ist, kann dann eine Art Fräse zum Einsatz kommen, mit der sich der Zahnarzt Zugang zum noch nicht durchgebrochenen Zahn verschafft.
  4. Der Zahn wird entweder im Ganzen gezogen oder zuvor in kleinere Teile zerlegt.
  5. Nachdem alle Zahnstücke restlos entfernt wurden, folgt das Säubern und Vernähen der Wunde, das die Operation abschließt.

Risiken nach der operativen Entfernung der Weisheitszähne

Wie jede Operation ist auch die Weisheitszahn-OP mit einigen Risiken verbunden. Auftreten können die folgenden Beschwerden und unangenehmen Nebenwirkungen:

  • Nachblutungen
  • Schwellungen und Blutergüsse
  • Entzündungen
  • Vorübergehende Nervenschädigungen (z.B. taube oder kribbelnde Unterlippe)
  • Schäden an Nachbarzähnen
  • Kieferfraktur infolge verursachter Knochendefekte im Zuge der OP


Über all diese Risiken sollte der Zahnarzt den Patienten vor der Operation stets umfassend aufklären.

Fragen und Antworten zur Weisheitszahn-OP

Nachfolgend geben wir Antworten auf die häufigsten Fragen rund um die Weisheitszahn-Entfernung:

Das kommt darauf an, wie viele Zähne entfernt werden müssen und ob diese nicht, teilweise oder ganz durchgebrochen sind. Im Schnitt liegt die Operationsdauer zwischen 20 und 60 Minuten.

Um eine möglichst schnelle, komplikationslose Heilung zu begünstigen, sollten Patienten diese Verhaltenshinweise berücksichtigen:

  • Nicht rauchen
  • Kein Konsum von Alkohol oder koffeinhaltigen Getränke
  • Kein Sport
  • Keine klebrigen, heißen, krümeligen oder harten Lebensmittel
  • Reichlich kühlen
  • Vorsicht bei der Zahnpflege walten lassen und die Zahnbürste unbedingt vom Operationsbereich fernhalten
  • Bei Bedarf Schmerzmittel einnehmen, welche keine blutverdünnende Wirkung besitzen

Das kann von Patient zu Patient variieren. In aller Regel lassen die Schmerzen bereits nach zwei bis drei Tagen nach und sind spätestens nach zwei Wochen gänzlich abgeklungen.

Nach der Operation bieten sich vor allem weiche und flüssige Nahrungsmittel, wie Apfelmus, Rührei, Wackelpudding und Suppe, sowie kühlendes Eis an. Auf Milchprodukte und Obst und Gemüse, dessen kleine Körner sich in der Wunde verfangen könnten (z.B. Trauben und Himbeeren), sollte verzichtet werden.

Im Normalfall birgt eine Weisheitszahn-OP lediglich geringe Risiken und verläuft ohne weitere Komplikationen oder Spätfolgen. Das individuelle Risiko sollte stets mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. 

Fazit: Keine Angst vor der Weisheitszahn-OP

Die Entfernung der Weisheitszähne entspricht für viele Menschen einer Horrorvorstellung. In der Realität handelt es sich zumeist um einen kurzen, recht unkomplizierten Eingriff, der im Nachgang zwar durchaus beträchtliche Schmerzen verursachen kann, ansonsten aber nur wenige Gefahren birgt. Wer sich unsicher ist, ob bei ihm Weisheitszähne angelegt sind und ob diese im Hinblick auf mögliche spätere Probleme entfernt werden müssen, sollte seinen Zahnarzt darauf ansprechen.

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ihrzahnarzt

Autor:

Dr. Maximilian Dörfler

Dr. Dörfler ist im Bamberger Sandgebiet aufgewachsen, hat sein Zahnmedizinstudium in Regensburg absolviert und anschließend an verschiedenen Orten, darunter auch im Universitätsklinikum Regensburg, gearbeitet. Nach einer prägenden Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Oralchirurgie erfüllt er nun seinen Traum mit der Eröffnung der Praxis "Mundhandwerk", in der er modernste Zahnmedizin in angenehmer Atmosphäre anbietet, insbesondere im Bereich Implantologie und Knochenaufbau.

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