Mundhandwerk Zahnarzt Bamberg

Zahnfleischrückgang: Warum zieht sich das Zahnfleisch zurück?

Zahnfleischrückgang kann auf lange Sicht ernste Konsequenzen haben, weshalb es wichtig ist, möglichst frühzeitig zu intervenieren und den Prozess zu stoppen. In diesem Beitrag besprechen wir die Symptome und Ursachen des Problems und sehen uns an, welche Behandlungen erfolgsversprechend sind, wenn sich das Zahnfleisch zurückzieht.

Inhaltsverzeichnis

Symptome und Stadien: Wie erkennt man einen Zahnfleischrückgang?

Um einen Zahnfleischrückgang zu erkennen und zu verstehen, muss man zunächst wissen, wie gesundes Zahnfleisch aussieht. Das intakte Zahnfleisch bedeckt die Zahnhälse, also den Bereich zwischen Zahnkrone – dem sichtbaren Zahn – und der Zahnwurzel im Kieferknochen. Es liegt dicht an der Zahnreihe an und ist bei guter Durchblutung schön rosa gefärbt.

Kommt es zu einem Zahnfleischrückgang, bildet sich das Zahnfleisch über den Zahnhälsen zurück, wodurch die Zähne optisch länger wirken können. Typisch sind zudem diese Symptome:

  • Schmerzempfindlichkeit und Sensitivität der Zähne gegenüber kalten und warmen Speisen
  • Rötungen und Schwellungen
  • Zahnfleischbluten (z.B. beim Zähneputzen oder beim Verzehr harter Lebensmittel)
  • Mundgeruch


Medizinisch wird der Zahnfleischrückgang in vier Schweregrade eingeteilt. Ein Rückgang des ersten Stadiums hat die verschiebbare Mundschleimhaut noch nicht erreicht und weder Zahnbett noch Knochen geschadet. Zieht sich das Zahnfleisch bis zur verschiebbaren Mundschleimhaut zurück, spricht man von einem Rückgang des zweiten Schweregrades. Der dritte Schweregrad wird diagnostiziert, wenn bereits ein geringfügiger Verlust von Gewebe und Knochen vorliegt, der mit kleinen Fehlstellungen der Zähne einhergeht. Im Falle des vierten Stadiums zeigen sich hingegen schwere durch den Zahnfleischrückgang verursachte Zahnfehlstellungen.

Ursachen: Warum kommt es zu Zahnfleischrückgang?

Ein Zahnfleischrückgang kann auf folgende Ursachen zurückzuführen sein:

Parodontitis

Bei einer Parodontitis kann sich das Zahnfleisch zurückziehen. Dies ist durch die chronische Entzündung und dem damit einhergehenden Knochenrückgang bedingt. Der Knochen dient als Unterlage für das Zahnfleisch. Dort wo sich der Knochen zurück entwickelt, zieht sich automatisch auch das Zahnfleisch zurück

Genetik

Wer genetisch bedingt über dünnes, sensibles Zahnfleisch verfügt, hat ein höheres Risiko dafür, im Laufe seines Lebens unter Zahnfleischrückgang zu leiden. Die Genetik kann also ebenfalls eine Ursache dieser Problematik sein.

Schlechte oder „aggressive“ Mundhygiene

Wird die Mundhygiene vernachlässigt, bilden sich mit der Zeit Plaques, die das Zahnfleisch reizen und bakterielle Entzündungen verursachen, welche sich nach und nach tief in den Zahnhalteapparat „graben“ können. Genauso öffnet man Bakterien Tür und Tor, wenn man die Zähne mit viel Druck und einer harten Zahnbürste putzt. Denn: Durch zu aggressives Putzen entstehen schnell kleine Zahnfleischverletzungen, durch die Bakterien eindringen können.

Vorerkrankungen

Krankheiten, die mit einer schlechten Durchblutung oder einem geschwächten Immunsystem einhergehen, erhöhen das Risiko eines Zahnfleischrückgangs. Zu diesen Erkrankungen gehören zum Beispiel Diabetes mellitus und HIV.

Hormonelle Veränderungen

Zur Gruppe der Menschen mit erhöhtem Risiko für Zahnfleischrückgang zählen auch Schwangere und Frauen in den Wechseljahren. Dann sind die hormonellen Veränderungen im Körper die Ursache.

Zahnfehlstellungen

In manchen Fällen rührt der Zahnfleischrückgang von einer Fehlstellung, die den Biss verändert, her.

Falsch angepasste Prothesen

Eine Prothese, die schlecht angepasst wurde und zum Beispiel stellenweise ins Zahnfleisch drückt, ist eine weitere mögliche Ursache für Zahnfleischrückbildungen.

Bruxismus

Betroffen sind außerdem vermehrt Personen, die zum Knirschen neigen. Der hohe Druck, der durch das Aufeinanderpressen oder Aneinanderreiben der Zähne auf das Zahnfleisch wirkt, kann die Rückbildung auslösen und vorantreiben.

Rauchen

Rauchen schadet dem Körper auf vielerlei Weisen und tut auch dem Zahnfleisch nicht gut. Dieses wird bei Rauchern nämlich oft schlechter durchblutet. Hinzu kommt, dass der Tabakkonsum die Ansammlung von Plaques auf den Zahnoberflächen begünstigt.

Piercings im Mundraum

Seltener sind Piercings an den Lippen oder der Zunge der „Störfaktor“, der das Zahnfleisch reizt und seinen Rückgang in Gang setzt.

Folgen: Zahnfleischrückgang als ernstzunehmende Gefahr

Viele Menschen sind sich nicht im Klaren darüber, welche Folgen ein unbehandelter und somit stetig voranschreitender Zahnfleischrückgang potenziell haben kann. Dabei sind diese durchaus schwerwiegend. Hat sich das Zahnfleisch erst einmal so weit zurückgebildet, dass die Zahnhälse freiliegen, haben Bakterien leichtes Spiel. Die Zahnhälse selbst sind nach außen hin nämlich kaum geschützt, sodass sich rasch Karies bilden. Außerdem finden die Bakterien dank des gelockerten und zurückgezogenen Zahnfleisches leicht einen Weg in Richtung Zahnbett. Es bilden sich Zahnfleischtaschen, in denen sich die „Übeltäter“ besonders wohlfühlen. Sie verursachen dort eine Entzündung, die sich ohne Behandlung auf den Kieferknochen ausbreiten und den Zahnhalteapparat irreversibel schädigen kann. In letzter Konsequenz kann dies sogar den Zahnverlust zur Folge haben.

Behandlung bei sich zurückziehendem Zahnfleisch

In Anbetracht der möglichen Folgen und der unangenehmen Symptome ist es naheliegend, dass Zahnfleischrückgang unbedingt professionell behandelt werden sollte. Wie genau die Therapie aussieht, hängt hier allem voran von der Ursache des Zahnfleischproblems und vom vorliegenden Schweregrad ab. Erkennt der Zahnarzt eine Parodontitis als Auslöser, wird für gewöhnlich eine gründliche professionelle Zahnreinigung zur Entfernung von Ablagerungen und zur Reduktion der schädlichen Bakterien im Mundraum durchgeführt. Ergänzend könne Medikamente, allem voran Antibiotika, eingesetzt werden.

Fazit: Schnell handeln bei Zahnfleischrückgang

Eine Zahnfleischrückbildung lässt sich nicht rückgängig machen. Einmal verlorenes Zahnfleisch ist weg und kann auch vom Zahnarzt nicht wieder herbeigezaubert werden. Deshalb ist es von essentieller Bedeutung, den Zahnfleischrückgang möglichst frühzeitig zu erkennen und aufzuhalten. Sollten Sie also befürchten, von Zahnfleischrückgang betroffen zu sein, sollten Sie Ihren Zahnarzt zeitnah darauf ansprechen und sich über mögliche Behandlungen informieren.

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ihrzahnarzt

Autor:

Dr. Maximilian Dörfler

Dr. Dörfler ist im Bamberger Sandgebiet aufgewachsen, hat sein Zahnmedizinstudium in Regensburg absolviert und anschließend an verschiedenen Orten, darunter auch im Universitätsklinikum Regensburg, gearbeitet. Nach einer prägenden Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Oralchirurgie erfüllt er nun seinen Traum mit der Eröffnung der Praxis "Mundhandwerk", in der er modernste Zahnmedizin in angenehmer Atmosphäre anbietet, insbesondere im Bereich Implantologie und Knochenaufbau.

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