Mundhandwerk Zahnarzt Bamberg

Zahnfüllungen – welches Material passt zu mir?

Wenn Karies den Zahnschmelz angreifen und ein „Loch“ im Zahn hinterlassen, kann das Voranschreiten dieses Prozesses in der Regel nur durch das Abtragen der bereits betroffenen Zahnsubstanz erfolgen. Die fehlende Substanz wird dann mit einer Füllung ersetzt. Patienten stehen dabei verschiedene Materialien zur Verfügung, die allesamt ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile mitbringen. Nachfolgend stellen wir die gängigen Füllungsmaterialien für Zähne vor und unterstützen bei der Auswahl der individuell passenden Füllung.

Inhaltsverzeichnis

Materialien für Zahnfüllungen im Überblick

Um eine Vergleichbarkeit zu schaffen, beleuchten wir jede Art von Zahnfüllung im Hinblick auf diese Punkte:

  • Optik
  • Zusammensetzung
  • Einsatzgebiete

Amalgam-Zahnfüllungen

Amalgam galt lange Zeit als Standardfüllung für Zähne. Der Material-Mix aus Zinn, Kupfer, Silber und Quecksilber wird dank seines hohen Härtegrades gerne für die Reparatur von Seitenzähnen verwendet und besitzt eine dunkelsilberne Farbe. Dadurch hebt sich die Füllung optisch durchaus deutlich vom natürlichen Zahn ab, weshalb Amalgam aus kosmetischen Gründen eher selten an gut sichtbaren Stellen eingesetzt wird. Amalgamfüllungen werden von den Krankenkassen komplett bezahlt und bergen nach aktuellem Wissensstand trotz des enthaltenen Quecksilbers kein Gesundheitsrisiko. Besteht keine absolute Notwendigkeit, werden Füllungen aus Amalgam dennoch nicht bei Kindern unter 15 Jahren und nicht bei schwangeren oder stillenden Frauen eingesetzt.

Kompositfüllungen

Der Begriff Komposit beschreibt Verbundmaterial, das mitunter aus Keramik, Kunststoff, Quarz und Glas besteht. Der klare Vorteil: Kompositfüllungen ähneln der Farbe des Naturzahnes stark und können in unterschiedlichen Farbnuancen angefertigt werden. Dadurch stört sich das Auge auch dann nicht an ihnen, wenn sie in Frontzähne eingebracht werden. Die Belastbarkeit des Materials erweitert dessen Einsatzgebiet zusätzlich: Kompositfüllungen können bedenkenlos für Seiten- und Backenzähne genutzt werden.  

Zementfüllungen und Kompomer

Für provisorische Zahnfüllungen greifen Zahnärzte gelegentlich zu Glasiometer-Zement oder einem Mix aus Kompomer und Zement. Beide Optionen sind nur bedingt belastbar und nicht dazu gedacht, viele Jahre im Zahn zu bleiben. Dementsprechend kommen sie fast ausschließlich zum vorrübergehenden Zahnverschluss oder bei Milchzähnen zum Einsatz.

Inlays aus Gold oder Keramik

Individuell angefertigte Inlays aus Gold oder zahnfarbener Keramik sind klassischen Füllungen besonders im Punkt Passung und Dichtigkeit überlegen. Außerdem passen sich keramische Inlays auch farblich sehr gut an den vorhandenen Zahn an

Entscheidungskriterien: Die richtige Zahnfüllung auswählen

Sie sehen: Jedes Material, das für Zahnfüllungen zur Verfügung steht, besitzt individuelle Eigenschaften, die bei der Entscheidung für eine Option berücksichtigt werden müssen. Als kleine Entscheidungshilfe möchten wir im Folgenden in aller Kürze auf die zentralen Kriterien bei der Auswahl eines Zahnfüllungsmaterials eingehen:

Zahnbereich und Belastung

Die Reparatur eines großen Defekts am Frontzahn stellt andere Ansprüche an eine Füllung als das Ausbessern eines kleinen Schadens am Backenzahn. Das ist schon alleine aufgrund der unterschiedlichen Belastungen, denen die Zähne an verschiedenen Stellen ausgesetzt sind, der Fall. Die Art der Füllung muss daher vorrangig auf den Zahnbereich und den Belastungsgrad abgestimmt gewählt werden.

Ästhetik

Gerade bei der Reparatur von Zahnstellen, die beim Reden und Lächeln sichtbar sind, spielt natürlich auch die Ästhetik eine Rolle. Die meisten Menschen werden sich hier für eine zahnfarbene und somit optisch unauffällige Füllung – und damit gegen Gold oder Amalgam – entscheiden.

Langlebigkeit

Einmal von den provisorischen Füllungen abgesehen, halten sich sämtliche der gängigen Füllungsmaterialien, die heutzutage verwendet werden, mehrere Jahre. Legt man jedoch Wert auf eine besonders hohe Langlebigkeit, sind individuell angefertigte Inlays die erste Wahl

Gesundheitliche Einflussfaktoren

Unter bestimmten Umständen führen gesundheitliche Faktoren dazu, dass manche Füllmaterialien nicht infrage kommen. So wird bei Patienten mit einer schwerwiegenden Niereninsuffizienz oder mit einer Amalgam-Allergie selbstredend nicht mit Amalgamfüllungen gearbeitet.

Kosten

Zu guter Letzt müssen auch die Kosten für die Zahnfüllung in die Überlegungen miteinbezogen werden. Denn die Krankenkassen bezahlen Füllungen je nach Situation und Wunschmaterial gegebenenfalls nur anteilig.

Fazit: Materialauswahl mit dem Zahnarzt besprechen

Amalgam, Komposit oder doch lieber Keramik? Aufgrund der Komplexität des Themas, der vielen Optionen und der teils großen Unterschiede zwischen den Materialien, sollten Sie sich unbedingt genau informieren, bevor Sie die Entscheidung für ein Zahnfüllungsmaterial treffen. Unser Tipp: Besprechen Sie die Angelegenheit in Ruhe mit Ihrem behandelnden Zahnarzt. Dieser weiß genau über die verfügbaren Materialien Bescheid und kann Sie in Bezug auf Ihren individuellen Fall optimal beraten.

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ihrzahnarzt

Autor:

Dr. Maximilian Dörfler

Dr. Dörfler ist im Bamberger Sandgebiet aufgewachsen, hat sein Zahnmedizinstudium in Regensburg absolviert und anschließend an verschiedenen Orten, darunter auch im Universitätsklinikum Regensburg, gearbeitet. Nach einer prägenden Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Oralchirurgie erfüllt er nun seinen Traum mit der Eröffnung der Praxis "Mundhandwerk", in der er modernste Zahnmedizin in angenehmer Atmosphäre anbietet, insbesondere im Bereich Implantologie und Knochenaufbau.

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