Mundhandwerk Zahnarzt Bamberg

Zahnunfall – was jetzt wichtig ist

Ein ungeschickter Alltagsunfall, ein unabsichtlicher, kräftiger Schlag oder ein Missgeschick beim Sport: Das kann ausreichen, um einen Zahnunfall zu verursachen. Im ersten Moment liegen die Nerven oft blank und weder der Betroffene noch etwaige Zeugen wissen, was jetzt zu tun ist. Wir klären auf und schildern, wie im Falle eines Zahnunfalls vorzugehen ist.

Inhaltsverzeichnis

Ist ein Zahnunfall ein Notfall?

Das Wort „Zahnunfall“ ist wenig konkret und kann vom winzigen abgebrochenen Stück des Schneidezahns bis zu einem komplett herausgebrochenen Zahn alles bedeuten. Da jedoch auch kleinere Beschädigungen am Zahn unbehandelt ungünstige Spätfolgen haben können, ist nach einem Zahnunfall – egal ob man ihn nun selbst als Notfall einstufen würde oder nicht – immer ein zeitnaher Zahnarztbesuch anzuraten. Der Zahnarzt kann die Sachlage professionell beurteilen und fachkundig einschätzen, welche Behandlungen zur Reparatur und Rettung des Zahns notwendig sind.

Erste Hilfe: Bei einem Zahnunfall richtig reagieren

Im schlimmsten Fall handelt es sich beim Zahnunfall um einen ausgeschlagenen Zahn. Dann gilt es, schnell und vor allem richtig zu handeln. Denn es besteht die Chance, dass der Zahn bei korrektem Verhalten gerettet werden kann. Diese „Erste-Hilfe-Tipps“ sind in dieser Situation wichtig:

1. Beschädigung begutachten

Als allererstes sollte der Schaden begutachtet werden. Hier ist Vorsicht gefragt, denn Sie wollen weder unabsichtlich blutende Stellen verunreinigen noch etwaige gelockerte Zähne weiter lockern. Wackeln Sie keinesfalls an losen Zähnen, sondern lassen Sie diese in Ruhe. Ziehen Sie die Lippen mit sauberen Händen beiseite und werfen Sie einen Blick auf den Schaden.

2. Blutung stillen und kühlen

Sollten Sie eine Blutung im Mundraum entdecken, nehmen Sie eine sterile Kompresse zur Hand und üben Sie Druck auf die blutende Wunde aus. Parallel können Sie die betroffene Stelle von außen mit einem Kühlakku – eingewickelt in ein Tuch – kühlen. 

3. Zähne und Zahnteile suchen

Falls Zahnteile oder sogar ganze Zähne fehlen, sollten Sie sich auf die Suche danach machen. Schließlich kann ein Zahn, der nicht vorhanden ist, nicht gerettet werden. Sollten Sie als Betroffener selbst nicht in der Lage dazu sein, nach den Zähnen oder Bruchstücken zu suchen, bitten Sie eine andere Person darum.

4. Zahn feucht aufbewahren

Ein ausgeschlagener Zahn darf nicht austrocknen, aber auch nicht desinfiziert oder mit Wasser abgespült werden. Die besten Chancen darauf, dass der Zahn tatsächlich wieder eingesetzt werden kann, bestehen, wenn Sie ihn direkt in die sogenannte Zahnrettungsbox legen. Worum es sich dabei handelt, erklären wir im weiteren Verlauf dieses Artikels genauer. Falls Sie keine solche Box besitzen, können Sie den Zahn alternativ in kalte H-Milch oder eine isotone Kochsalzlösung einlegen. Fassen Sie ihn hierfür nicht an der Wurzel, sondern ausschließlich an der Krone an, und verzichten Sie darauf, etwaige Verschmutzungen eigenständig vom Zahn zu entfernen. Grundsätzlich können Sie den Zahn auch im Mundraum verwahren, hier besteht jedoch Verschluckungsgefahr.

5. Zahnarzt aufsuchen

Dann heißt es: Bloß keine Zeit verlieren. Treten Sie auf direktem Wege die Fahrt zu Ihrem Zahnarzt oder der nächstgelegenen Zahnklinik an. Außerhalb gewöhnlicher Öffnungszeiten und an Feiertagen können Sie sich telefonisch darüber informieren, wie der zahnärztliche Notdienst in Ihrer Umgebung gestaltet ist. 

Die Zahnrettungsbox als sinnvolle Anschaffung

Die angesprochene Zahnrettungsbox ist bei einem Zahnunfall der Retter in der Not. Die Box beinhaltet ein spezielles Nährmedium, welches die Zellen der Zahnwurzelhaut bis zu 48 Stunden lang am Leben hält. Je mehr Zeit zwischen Zahnunfall und dem Einlegen des Zahns in die Nährflüssigkeit verstreicht, desto geringer ist jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass der Zahn den Unfall „überlebt“. Optimalerweise sollte der Zahn seinen Weg innerhalb von maximal 20 Minuten in die Box finden.

Für Sportvereine und Schulen ist es heutzutage üblich, Zahnrettungsboxen vor Ort zu haben. Doch auch der ganz gewöhnliche Haushalt sollte über die Anschaffung einer solchen Box nachdenken. Im unglücklichen Fall eines Zahnunfalls werden Sie froh sein, vorausschauend gehandelt und eine Zahnrettungsbox besorgt zu haben. Die Boxen sind in Apotheken, Online-Shops und bei manchen Zahnärzten erhältlich.  

Fazit: Nach einem Zahnunfall ist schnelles Handeln gefragt

Ein Zahnunfall ist gerade im Kontext sportlicher Aktivitäten schnell passiert. Dann ist es unerlässlich, schnell und richtig zu handeln. Wenn Sie die Tipps aus diesem Beitrag beherzigen und auch kleinere Beschädigungen an Ihren Zähnen ernstnehmen, reduzieren Sie das Risiko von Spätfolgen und schaffen die besten Voraussetzungen zur Wiederherstellung ihrer Zahngesundheit.

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ihrzahnarzt

Autor:

Dr. Maximilian Dörfler

Dr. Dörfler ist im Bamberger Sandgebiet aufgewachsen, hat sein Zahnmedizinstudium in Regensburg absolviert und anschließend an verschiedenen Orten, darunter auch im Universitätsklinikum Regensburg, gearbeitet. Nach einer prägenden Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Oralchirurgie erfüllt er nun seinen Traum mit der Eröffnung der Praxis "Mundhandwerk", in der er modernste Zahnmedizin in angenehmer Atmosphäre anbietet, insbesondere im Bereich Implantologie und Knochenaufbau.

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